New Work

New Work -  a trend or the new norm?
Ein Megatrend erobert die Arbeitswelt: New Work steht für ein neues Zeitalter der Arbeit. Wir verraten Ihnen, was sich hinter diesem Konzept verbirgt und wie es in der Praxis umgesetzt werden kann.

Definition: New Work nach Frithjof Bergmann

Der Sozialphilosoph Frithjof Bergmann hat den neuen Trend New Work geprägt, mit dem ein fundamentaler Wandel in der Arbeitswelt bezeichnet wird. Kurz zusammengefasst geht es darum, die Arbeit nicht länger nur als ein Mittel zum Zweck zu sehen, sondern die Arbeitnehmer und ihre Bedürfnisse ins Zentrum zu rücken.
Das beinhaltet die Sinnhaftigkeit und Sinnerfülltheit der Arbeit, ein neues Mindset, in dem persönliche Flexibilität, Potenzialentfaltung, mehr Freiraum, agile Arbeitsmethoden und eine ausgeglichene Work-Life-Balance im Vordergrund stehen.

New Work: Notwendigkeit neuer Arbeitsmodelle

Schon vor Corona war in der Arbeitswelt vieles im Umbruch. Durch die Zunahme an technologischen Möglichkeiten, der Digitalisierung und den sich ändernden Bedürfnissen von Arbeitnehmern haben bereits viele Veränderungen stattgefunden.
Durch die Corona-Krise mit all ihren Auswirkungen auf die unterschiedlichsten Lebensbereiche hat sich dieser Wandel noch einmal beschleunigt: Homeoffice ist aus der kleinen Nische getreten und war mit einem Schlag – neben den Sicherheitsvorkehrungen und Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie - das Thema Nummer 1 in vielen Firmen.
Plötzlich waren Dinge möglich, die die meisten davor gar nicht am Schirm hatten: von zu Hause arbeiten, Online-Meetings, hybrides Arbeiten und noch vieles mehr. Viele Überlegungen sind angestellt worden, wie das Arbeiten der Zukunft bestmöglich gestaltet werden kann. Und dafür braucht es neue Arbeitsmodelle, die mehr Raum für Flexibilität und das schnelle Anpassen an Veränderungen erlauben. Genau hier setzt New Work an.
New Work: Wie funktioniert der Megatrend?
New Work nach Frithjof Bergmann stellt kein konkretes Arbeitsmodell dar, sondern ist vielmehr ein Überbegriff für den strukturellen Wandel in der Arbeitswelt, der Raum für menschenzentrierte, zukunftsweisende Ansätze bietet. Es gibt kein fertiges Kochrezept, nach dem man vorgehen kann – vielmehr braucht es ein offenes Mindset und den Mut zur Veränderung.
Es geht darum, zu hinterfragen, welche Strukturen, Modelle und Ansätze ausgedient haben, und wo es Zeit für modernere Herangehensweisen ist. Es passiert ein struktureller Wandel in der Arbeitswelt und diesem gilt es, Rechnung zu tragen. Erfolgsfaktoren dafür sind ein neues Mindset, um zukunftsfähig zu bleiben, moderne Arbeitsmethoden, ein entsprechendes neues Leadership und eine produktive Form der Zusammenarbeit.

New Work im Unternehmen: So sieht die Praxis aus

In der Praxis kann das New Work – Konzept auf unterschiedliche Arten im Unternehmen umgesetzt werden. Wir stellen Ihnen 5 Konzepte vor, die für den nötigen Wandel in der Arbeitsweise sorgen können:

Mehr Flexibilität im Arbeitsalltag

Wir alle verändern uns. Das betrifft Menschen genauso wie Unternehmen oder die Rahmenbedingungen, unter denen in der Arbeitswelt agiert wird. Change-Management ist schon seit Jahrzehnten ein zentraler Begriff in Managementkreisen – und das mit gutem Grund: Wer in der heutigen, sich ständig verändernden Welt beständig sein möchte, muss flexibel sein, flexibel denken und handeln sowie sich immer wieder an neue Gegebenheiten anpassen.
Was heute noch ein Erfolgsfaktor ist, kann bereits morgen schon ausgedient haben. Auch Mitarbeiter verändern sich: Das Ziel, Karriere zu machen ist bei vielen nicht mehr ganz so stark im Vordergrund wie beispielweise eine ausgewogene Work-Life-Balance. Das macht flexiblere Arbeitszeiten notwendig, aber auch mehr Freiheiten, sich die Arbeit selbst einzuteilen.
In diesem Zusammenhang spielt die sogenannte Vertrauensarbeit eine wichtige Rolle, bei der es weniger um die zeitliche Anwesenheit eines Mitarbeiters im Unternehmen geht, sondern vielmehr um die Erledigung vereinbarter Aufgaben.

Demokratische Führungskultur

Top-Down-Management war gestern. Die Zukunft der Führungstrends geht in Richtung demokratischer Ansätze. Konkret bedeutet, dass Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse miteinzubeziehen und die Möglichkeit für Feedback einzuräumen.
Es ist eine Bewegung weg von Dienst nach Vorschrift hin zu einem Unternehmensmodell, in dem sich Mitarbeiter einbringen können. Denn: Wer sich als wertvolles Mitglied im Betrieb fühlt, zeigt mehr Engagement, ist produktiver und geht mit mehr Motivation an die Arbeitsaufgaben heran.

Agile Arbeitsweisen

Starre Hierarchien haben ausgedient.
Wer schnell und flexibel auf Veränderungen reagieren und bessere Arbeitsergebnisse erzielen möchte, setzt vor allem auf eine gute Zusammenarbeit, kurze Entscheidungswege und schnelle Handlungsfähigkeit sowie eine kontinuierliche Feedbackkultur.

Eine dynamische Arbeitsumgebung bildet dabei das Zentrum: Anstatt alles von oben vorzugeben, wird mehr auf die Kompetenzen der Mitarbeiter gesetzt, selbstständig zu agieren und sich selbst zu organisieren. Fortlaufende Verbesserungen der Prozesse und der Mut zu Veränderung, wenn Rahmenbedingungen im Wandel sind zählen ebenso dazu wie der Fokus auf die Bedürfnisse von Kunden.

Mixed Teams

Unter gemischten Teams versteht man die Zusammenarbeit von festangestellten Mitarbeitern und externen Freelancern. Das bringt viele Vorteile für die Produktivität, den Wissensaustausch und die Arbeitsergebnisse: Während fixe Mitarbeiter die Unternehmensstrukturen, Kundenanforderungen sowie Ziele und Werte des Unternehmens genau kennen, bringen Freelancer vor allem frischen Wind in den Betrieb.
Sie liefern innovative Ideen, denken outside-the-box und hinterfragen festgefahrene Strukturen und Vorgehensweisen. So kann das Unternehmen von beiden Komponenten profitieren und die Outputs optimieren.

Moderner Arbeitsplatz

Wenn uns die Corona-Krise mit all ihren Lockdowns eines gezeigt hat, dann dass in vielen Berufen der Arbeitsort einen geringeren Stellenwert hat als bisher angenommen. Wer nicht gerade im Handel, der Gastronomie oder Hotellerie arbeitet oder sogenannte körpernahe Dienstleistungen verrichtet, ist bei der Wahl des Arbeitsortes relativ flexibel.
Homeoffice ist seither in aller Munde: Viele wurden dabei zunächst ins kalte Wasser geschmissen, aber im Großen und Ganzen haben sich Arbeitnehmer schnell darauf eingestellt. Sogar so sehr, dass es für einige fast unvorstellbar geworden ist, zu einem regulären Arbeitsalltag fünf Tage die Woche im Büro zurückzukehren.
New Work bedeutet auch, den Arbeitsplatz modern zu gestalten: sei es zu Hause im Homeoffice, durch mobiles oder hybrides Arbeiten, aber auch durch die Umgestaltung der Arbeitsräume, um genau diesen Tatsachen Rechnung zu tragen. Ein Unternehmen, in dem viele Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten, kann die Gestaltung und den Zweck der Büroräume überdenken: Braucht es tatsächlich noch individuelle Schreibtische? Oder wäre es wichtiger mehr Platz für Besprechungsräume und Teambereiche zu schaffen sowie Co-Working-Spaces zu etablieren?
Schließfächer zum Verwahren persönlicher Gegenstände und eine tragbare Office-Toolbox wie Gustav können dafür sorgen, dass jeder Mitarbeiter die wichtigsten Arbeitsutensilien mit einem Griff parat hat und sich seinen Arbeitsplatz in Sekundenschnelle individuell einrichten kann.

Fazit: New Work ist weit mehr als Effizienz und Profit

All diese Konzepte, Innovationen, neue Arbeitsweisen und zukunftsgerichteten Ansätze machen deutlich: Bei New Work geht es nicht nur darum, ein Unternehmen profitabler und effizienter zu machen. Vielmehr möchte New Work die Mitarbeiter in den Fokus rücken, auf ihre Bedürfnisse eingehen und durch flexible Arbeitsgestaltung und demokratische Führungsstrukturen gute, motivierte Teams schaffen.
Der nötige Freiraum, um ihre Potenziale zu entfalten, die Arbeitsbedingungen an ihre Bedürfnisse anzupassen und flexibel zu gestalten, stellt dabei einen zentralen Faktor dar. Denn wer Sinn in seiner Arbeit sieht, sich aktiv einbringen kann und wem seitens des Managements auf Augenhöhe begegnet, zeigt in der Regel auch mehr Einsatz. Und das ist die Zukunft, auf die unsere Arbeitswelt zusteuert.